Das Schweizerhaus - Villa Nuova

... ein kulinarisches Erlebnis
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Früher „Das Schweizerhaus“ – Heute „Die Villa Nuova“
 
Ein historisches Gebäude im Wandel der Zeit
 
 
Fast jeder kennt den wunderschönen Kurpark in der Stadt Bad Liebenwerda und natürlich auch das historische Gebäude in Mitten des alten Baumbestandes.
 
Dieses Haus hat eine lange und glanzvolle Geschichte. Früher war es als „Schweizerhaus“ in aller Munde. Viele große Namen aus Kultur, Politik und Sport gaben sich in den letzten 200 Jahren die Klinke in die Hand.
 
Durch seine verkehrsgünstige Lage direkt an der alten Poststraße von Berlin nach Dresden war das Schweizerhaus prädestiniert für einen Zwischenstopp. Das Reisen in der guten alten Zeit war nicht so komfortabel wie heute. Postkutschen waren das Haupttransportmitteln.
 
Wie alles begann
 
Bereits kurze Zeit nach der Schenkung des Wäldchens durch den König im Jahr 1830 machten etliche Bürger von Liebenwerda den Vorschlag, im schönen Park eine frohe Stätte der Einkehr zu schaffen.
 
Nach vielem Hin- und Her beschloss der Magistrat in den Jahren 1870/1871 alle Salons und verschließbaren Bretterbuden im Wäldchen zu schließen. Ein neues Kapitel des Wäldchens wurde aufgeschlagen. Der Magistrat von Liebenwerda entschied, im Wäldchen ein kleines, aber schmuckes und in den grünen Rahmen passendes Schweizerhäuschen zu bauen. Es sollten sogar ein Saal und eine Kegelbahn angebaut werden.
 
Warum gerade Schweizerhaus?
 
Der Begriff Schweiz hat indes wenig oder bis gar nichts mit der Schweiz oder etwa mit einem Schweizer Urbesitzer zu tun. Die Namensgebung rührt zu kaiserlichen Zeiten wohl eher daher, dass die Schweiz jahrhundertelang mit Reichtum, Wohlstand, Neutralität, Loyalität und gepflegter Gastronomie zu tun hatte. Daher entstanden in vielen Städten Deutschlands zu dieser Zeit Schweizerhäuser. Es gehörte zum guten Ton in der Stadt, an den Sonntagnachmittagen im „Schweizerhäuschen“ seinen Kaffee zu trinken, sich dort zu treffen und die Neuigkeiten zu besprechen.
 
Überhaupt ereignete sich im Schweizerhaus so ziemlich alles, was man das bessere gesellige Leben nannte und dann war plötzlich alles zu Ende.
 
Es geschah am 09. März 1899. Gegen 22.00 Uhr ging das Schweizerhäuschen im Feuer unter. Die Ursache des Brandes wurde nicht ermittelt. Man vermutete einen technischen Defekt.
 
Zum Zeitpunkt des Brandes war das Haus verschlossen und der Pächter auf Reisen. Passanten konnten die Türen aufbrechen und einige Möbel retten. Von den Bürgern der Stadt wurde dieser Verlust sehr bedauert.
 
Im Jahr 1900 konnte der Pächter des neugebauten „Schweizerhauses“ anzeigen, dass am 01. April das Haus die Pforten wieder öffnet.
 
Im Jahr 1905 kaufte Bürgermeister Rose auf einer Ausstellung in Görlitz jenen Musikpavillon, der bis zum Bau der jetzigen Musikmuschel in Betrieb war. Leider musste der alte Musikpavillon wegen „Altersschwäche“ abgerissen werden.
 
Das Schweizerhaus war begünstigt durch seine hervorragende Lage und die optimale Verkehrsanbindung über viele Jahrzehnte eine hervorragende Adresse. Nicht nur Einheimische besuchten die Lokalität, auch Besucher aus Berlin und anderen Großstädten kamen nach Liebenwerda, um im Kurpark und im Schweizerhaus zu verweilen.
 
Zu Zeiten der DDR verschwand der Glanz der glorreichen Epoche. Das „Schweizerhaus“ wurde umfunktioniert und diente über lange Jahre als Kindergarten.
 
Am 27. April 1997 wurde das „Schweizerhaus“ als Informationszentrum für alle Bürger und Gäste der Kurstadt zum „Haus des Gastes“. Im gleichen Jahr erfolgte vom Deutschen Tourismusverband die Zertifizierung als „Anerkannte Tourist-Informationsstelle“.
 
 
Seit dem Jahr 2015 befindet sich nun wieder eine gastronomische Einrichtung im ehemaligen „Schweizerhaus“.  Die „Villa Nuova“, ein italienisches Restaurant, zieht wie in der guten alten Zeit Besucher in die Kurstadt. Ob aus Dresden, Riesa, Leipzig oder auch Berlin, die „Villa“ ist weit über die Stadtgrenzen Bad Liebenwerdas bekannt, nicht zuletzt wegen der in den Sommermonaten allsonntäglich stattfindenden Kurkonzerte.
 
 
So werden Traditionen im neuen Glanz fortgeführt.
 
 
Quelle: Broschüre „Das Schweizerhaus im Wandel der Zeit“ herausgegeben vom Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft e.V. und der HGB Bad Liebenwerda mbH / Recherche und Text: Wolfgang Eckelmann
 
 
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